Scroll down for English
Am Freitag, den 13.03.2015 , ist der Zyklon „Pam“ über den Inseln Vanuatus gewütet, hat Häuser und Straßen zerstört, Bäume ausgerissen und das Land von allem Fruchtbaren kahlgefegt. Überschwemmungen haben danach vernichtet, was Pam zurückgelassen hatte. Er gilt als einer der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte Vanuatus und des gesamten Südpazifikraumes. Ein tropisches Land wird über Nacht zur Wüste, arme Menschen noch ärmer und 16 von ihnen sterben. Trotz dessen entscheiden wir uns dafür unseren Flug zu nehmen, in der Hoffnung etwas Hilfe leisten zu können. Wir sind auf das Schlimmste gefasst, haben Fotos von zerstörten Dörfern und heimatlosen Menschen gesehen und haben keine Vorstellung davon, was uns dort erwarten wird.
Am Freitag, den 13.03.2015 , ist der Zyklon „Pam“ über den Inseln Vanuatus gewütet, hat Häuser und Straßen zerstört, Bäume ausgerissen und das Land von allem Fruchtbaren kahlgefegt. Überschwemmungen haben danach vernichtet, was Pam zurückgelassen hatte. Er gilt als einer der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte Vanuatus und des gesamten Südpazifikraumes. Ein tropisches Land wird über Nacht zur Wüste, arme Menschen noch ärmer und 16 von ihnen sterben. Trotz dessen entscheiden wir uns dafür unseren Flug zu nehmen, in der Hoffnung etwas Hilfe leisten zu können. Wir sind auf das Schlimmste gefasst, haben Fotos von zerstörten Dörfern und heimatlosen Menschen gesehen und haben keine Vorstellung davon, was uns dort erwarten wird.
Tatsächlich herrscht Verwüstung soweit das Auge reicht – Häuserdächer
liegen herum, abgebrochene Palmen und ausgerissene Bäume säumen die Wege und
die Hauptstraße am Meer ist komplett zusammengebrochen. Der Boden und auch der
Ozean sind einen Monat später immer noch aufgewühlt und täglich bleiben
unzählige Autos in den immer gleichen Schlammpfützen stecken. Überall arbeiten
die Menschen, schaffen Holz aus dem Weg und bauen ihr zu Hause wieder auf – und
sind dabei glücklich! Sie lachen, singen und unterhalten sich; winken uns auf
der Straße zu, grüßen, lächeln und fragen uns wie es uns heute geht. „Das ist
unsere Lebensweise“, erklärt uns unser Taxifahrer, „Die Natur ist stärker als
wir, was sollen wir uns darüber beschweren. Das ist seit jeher der Lebensweg
der Ni-Vanuatu.“ Kinder baden in Bächen und rennen neben unserem Auto her,
spielen Fußball und rufen uns „I love you“ zu. Anscheinend sind diese Menschen
wirklich aufrichtig glücklich, obwohl sie all ihr Hab und Gut verloren haben.
Eines Nachmittages wagen wir uns in das Dorf „Melemaat“. Da
wir in einem Resort wohnen haben wir bisher noch nicht wirklich gesehen, wie
die Menschen hier leben, sind aber sehr neugierig. Etwas unbehaglich wandern
wir durch die kleinen Gässchen und treffen ein paar Kinder, mit denen wir trotz
großer Sprachbarriere nach ein paar Minuten anfangen zu spielen. Mithilfe des
Handtuches, das Amuna an ihrem Arm mit sich herumträgt, starten sie einen
Boxwettkampf. Unsere Trinkflaschen nutzen wir für ein paar
Geschicklichkeitsspiele und ehe wir es uns versehen sitzen wir auch schon am
Boden und lassen uns von ihnen die Haare flechten. Die Ni-Vanuatu haben sehr
kurzes Haar und sind deswegen von Unserem umso mehr fasziniert. Bevor wir gehen
fassen wir uns ein Herz und fragen eine Mutter, ob wir wiederkommen und helfen
können.
Zwei Tage später werden in die Grundschule des Dorfes eingeladen,
bauen mit den Kleinen Lego und üben das Zählen. Sie sind außergewöhnlich offen
und für alles zu begeistern! Stundenlang rennen sie umher, spielen mit uns
Verstecken und Fangen, wetteifern im Springseilkontest bis wir alle nicht mehr
können und bringen uns neue Spiele bei. Die Älteren sprechen Englisch, aber
auch mit den Jüngeren können wir uns ohne Probleme verständigen. Von ihrer
Lebensfreude angesteckt rennen wir mit ihnen durch den Dschungel, machen uns
verrückte Frisuren und trinken Sandtee im Sandkasten.
Das Schulgebäude ist durch den Zyklon fast vollständig
zerstört worden, die meisten Spielsachen und alle Bücher wurden davongeweht.
Dadurch bleiben den Kindern die Möglichkeiten sich auf die höheren Schulen
vorzubereiten verwehrt. Hinzu kommt das Risiko, dass sich eines von ihnen
verletzt. Als wir uns im Inneren unterhalten hören wir plötzlich einen lauten
Krach und das Schreien mehrerer Kinder – ein Balken am Dach hat sich gelöst und
hätte um Haaresbreite ein paar von ihnen getroffen. Der Ehemann der Lehrerin
versucht zwar die Schule so schnell wie möglich wieder aufzubauen, jedoch fehlt
ihm das nötige Geld. Die Eltern mancher Schüler arbeiten in der Stadt und haben
deswegen keine Zeit auf sie aufzupassen, weswegen die Nachmittagsbetreuung sehr
wichtig ist. UNICEF unterstützt zwar viele Schulen auf Vanuatu, jedoch nur die
großen Britischen und Französischen und nicht diese kleine Dorfschule.
Fast alle Kinder haben Schnupfen, die meisten sehr schlechte
Zähne und einige schielen. Zu sehen wie sie sich an einem Handtuch, einer
Trinkflasche und ein bisschen Aufmerksam freuen bricht uns das Herz und wir
erinnern uns an all die Spielsachen, die zu Hause in unseren Zimmern
herumliegen und einstauben. Hatten wir jemals so viel Spaß an unserem Lego wie
sie? Wenn wir uns zurückerinnern haben wir viel zu selten damit gespielt.
Als wir nach Vanuatu gekommen sind haben wir nicht gewusst
inwiefern wir helfen können, doch zwei Nachmittage mit den Kindern aus Melemaat
haben uns gezeigt wie einfach es ist etwas Positives beizutragen.
On Friday,
the 13th of March 2015, the cyclone “Pam” hit the islands of Vanuatu
destroying houses and roads, ripping trees out of the earth and leaving nothing
but destruction and devastation. The flood that came afterwards washed away
everything that had not been taken by the wind. It is regarded as one of the
worst natural disasters in the country’s history as well as the whole southern
pacific area. It made a tropical place look like the desert, a poor people even
poorer and caused death to sixteen people. Nonetheless, we decide to fly over
and see if there is anything we could do to help. Arriving there five weeks
later, we are prepared to see the worst having seen pictures of destroyed
villages and homeless people.
Flying over
Vanuatu we can see damage everywhere – shattered roofs and trees are lying
around and the main road is completely ruined. Both the ocean and the ground
have not yet calmed down and cars get stuck in mud puddles on a daily basis. The
Ni-Vanuatu (which they call themselves) are working very hard, getting rid of
all the wood and rebuilding their houses – all while being happy! They laugh,
sing and smile; they wave at us when we walk past and ask us how we are. “That
is our way of life”, a taxi driver explains. “Why should we complain about
nature when it is stronger than us anyways? No bad person has harmed us so why
should we be sad?” Children are bathing in streams and the ocean or run behind
our car calling out “I love you”. Even though they have lost their houses and
belongings these people seem to be genuinely happy.
One
afternoon we dare walking into a village called “Melemaat”. At first we are
just awkwardly wandering around, but soon a bunch of small kids spots us and
starts playing with us, regardless of our language barrier. They start a
contest boxing a towel that is hanging off Amuna’s arm, we invent a few balance
games with our pink drinking bottles and before we even know what is happening
we find ourselves on the ground getting our hair braided. Ni-Vanuatu have short
hair and are therefore fascinated with our long curls. As we leave in the
evening we ask one of the mothers if we can come back to play with the children
another day.
Two days
later we are invited to visit the village’s preschool where we play Lego and
practice counting. We are absolutely amazed by how joyful and happy the kids
are, whatever we suggest they are always up for everything. For hours they run
around playing hide and seek or newly invented games, have rope jumping
contests until we are all completely exhausted and drink sand tea in the sand
box. The older ones speak English well, but we do not have problems
communicating with even the smallest children while we are running around in
the jungle and getting new hair styles every few minutes.
Seeing what
cyclone Pam did to the school building is shocking! Most of the roof and the
walls is gone, as well as storybooks and other important learning aid. That
prevents the pupils from preparing for their further education, even though a
teacher would be willing to invest her time in them. Some of the children’s
parents work in Port Vila and do therefore not have time to look after their
kids, which is why it is important for the school to be open all day. Help is
not provided, because organizations like UNICEF focus on the big British and
French secondary schools rather than on a small yet essential village
preschool. When we are having a chat with the teacher inside we suddenly hear a
loud crash and screaming kids. Part of what is left of the roof has broken down
and nearly hit a few children.
Nearly
every single one of them has a cold, most have very bad teeth and a few are
cross eyed. Watching their contentment about a small towel and two drinking
bottles breaks our heart remembering all the unused toys that are laying around
and getting dusty in our rooms back home. Have we ever had as much fun playing
with Lego as these kids? Thinking about it we never played enough with.
When we
arrived in Vanuatu we did not know in which ways we would be able to
contribute, but playing with the children of Melemaat for two days showed us
how easy it is to give a bit of comfort.