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Das Verrueckteste das uns in
Auckland passierte war wohl dass Hannah all ihre Socken und Unterhosen in unserem Apartment verlor. Zuerst hatten wir unsere indischen Mitbewohner im
Verdacht, aber nachdem sie in heimlich in deren Zimmer geschlichen war und dort
auch nichts gefunden hatte musste sie einsehen, dass ihre Kleidung weg war. Da wir
zu fuenft in einer winzigen Wohnung lebten war mindestens einer von uns immer auf
der Suche nach irgendetwas und egal wie viel Muehe wir uns gaben, es
war nie wirklich aufgeraeumt. Manchmal ging uns das ziemlich auf die Nerven wenn die Jungs stundenlang Ballerspiele mit vollaufgedrehter Lautstaerke
spielen mussten oder um Mitternacht anfingen gross zu kochen, doch im Grossen
und Ganzen gewannen wir sie dann doch lileb. Den faulen und unorganisierten
Iren, dessen Lieblingshobby das Trinken ist und der es pflegte heimzukommen und
all seine Sachen auf unser Bett zu schmeissen. Trotz allem ist er ein sehr guter
und aufmerksamer Freund, der sich immer Zeit fuer uns nahm und uns
aufzumuntern wusste, wenn es uns nicht gut ging. Den Inder mit dem Putzfimmel,
der an nichts Anderes als sein Fitnessstudio, gesundes Essen und die Filme,
welche er sich fuer die naechste Woche ausleihen moechte, denkt. Und natuerlich
sein Cousin, der erst seit drei Wochen in Auckland lebt und den ganzen Tag
ausser Haus verbringt, ohne dass wir je wussten was er dort eigentlich macht.
War er daheim so kochte er typisch indisch und verstreute ueberall seinen Reis
und seine Zwiebeln, ohne diese danach wieder aufzusammeln. Jedoch bot er uns
immer etwas an. Wir vermissen die Jungs, sie waren eine sehr interessante und
lustige erste WG.
Gluecklicherweise fanden wir das
Zimmer in dem Apartment schon an unserem ersten Tag in Auckland. Arbeit zu
bekommen gestaltete sich jedoch um einiges schwieriger. Hannah hatte Glueck,
sie war zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort; einem Restaurant das dringend
eine Bedienung brauchte. Amuna hatte groessere Probleme, da sie zwar recht
schnell einen Job fand, dort jedoch nicht genug Stunden arbeiten konnte und
deswegen weitersuchen musste. Als sie endlich ein schoenes Café mit netten
Mitarbeitern gefunden hatte eroeffnete sich uns eine andere Moeglichkeit und so
musste sie wieder kuendigen. Obwohl wir nicht lange gearbeiteten hatten war es
sehr traurig zu gehen, da wir es dort mochten und gerne noch laenger geblieben
waeren.
Hat man keine Erfahrung in der
Gastronomie so ist es fast unmoeglich einen Job zu finden. Da Reisende nie sehr
lange bleiben nehmen sich Restaurant- und Cafebesitzer nicht die Zeit jemanden
neu einzuarbeiten. Dies fuehrt vor Allem dann zu Problemen, wenn man aus Europa
kommt und davon ueberzeugt ist sich schnell einfinden zu koennen, da man daheim schon in einem Restaurant oder hinter einer Theke gearbeitet hat. Kiwis
sind unglaublich streng und genau, was ihren Kaffee angeht. Jede einzelne Tasse
muss mit einem Muster verziert sein und je nachdem in welcher Form der Kaffee bestellt wird muss der
Schaum auf den Millimeter genau abgestimmt sein, ohne ein einziges Blaeschen
versteht sich. Angeblicherweise aendert sich hier sogar der Geschmack der
Kaffeebohnen mit jedem Wetterumschwung, sodass die Kaffeemaschine sehr haeufig
umgestellt werden muss. All dieses Wissen wird vorausgesetzt.
Deshalb unser Tipp fuer Reisende: Gebt in eurem
Lebenslauf nicht an Barista zu sein! Klar schummelt im Lebenslauf jeder ein bisschen mit seiner Erfahrung, aber wenn ihr es hier tut wird es auf jeden Fall gleich beim ersten Kaffe auffallen.
Gluecklicherweise befanden sich
beide unsere Arbeitsplaetze in der Naehe unserer Innenstadtwohnung. Hannahs Restaurant war “downtown” (Innenstadt) am
Fusse unseres Lieblingsparks “Albert Park”, in dem wir an sonnigen Nachmittagen
picknickten und mit vielen anderen jungen Leuten den Sommer genossen. Amunas Café
war bei Ponsonby Road, einer reichen Gegend voller kleiner Cafes, schoener Restaurants
und cooler Nightclubs. Auf dem Weg dorthin befindet sich die K-Road mit zahlreichen Secondhandklamotten, Buch- und Krimskramslaeden, die es immer einen Ausflug wertmachten. Dieser
endete meistens bei der deutschen Baeckerei “Butter and Bread”, bei der wir uns
Brezen und holten. Schon an unserem ersten Tag entdeckten wir
ausserdem das beste und billigste Sushirestaurant und einen Supermarkt, der
immer Smoothies im Angebot hatte. So kam es dazu, dass wir kein einziges Mal
selbst kochten und stattdessen fuenfmal in der Woche Sushi mit Smoothie am
Hafen zu Abend assen.
Wenn wir beide frei hatten
machten wir Ausfluege zu den Straenden in und um Auckland, wie zum Beispiel
Mission Bay oder Piha Beach. Eine Freundin von Amuna lud sie zu einem
Basketballspiel ein, Perth gegen Auckland – die Auckland Breakers gewannen
natuerlich. An einem Sonntagnachmittag gingen sie und unser irischer
Mitbewohner Donal zu einem Essensfestival, das sich als Hare Krishna Treffen
entpuppte. Zwei Stunden lang sassen sie in einem Raum mit Leuten, die tanzten,
verrueckte Sektenlieder sangen und einem Prediger zuhoerten, der ihnen davon
erzaehlte wie die Wahrheit ueber die Welt vor ihnen verdeckt sei und nur durch
Krishna offenbart werden koenne. Denn Krishnas Spezialgebiet seien Liebe und Ehrlichkeit, darin sei er ein Experte.
Jeden Mittwoch finden am Hafen in
einem kleinen Club Couchsurfingparties statt. In unserer ersten Woche gingen
wir dorthin und freundeten uns mit Sam Lucas, einem Kiwi der selbst schon eine
Weltreise gemacht hat, an. Er zeigte uns verschiedenen Straende in Auckland und
wir verbrachten mit ihm und seinem ungarischen Freund Andras, der gerade einen
Monat hier Urlaub macht, Weihnachten. Da wir uns alle sehr gut verstanden luden
sie uns ein sie auf einem Roadtrip um die Suedinsel zu begleiten und wir
willigten gerne ein. Leider bedeutete das fuer uns Auckland viel frueher als geplant zu verlassen, aber wir hatten das Gefuehl schon alles Wichtige
gesehen zu haben. Auf jeden Fall werden wir noch einmal zurueckkommen, um
unsere Freunde und Mitbewohner zu sehen. Jetzt heisst es aber erst einmal neue
Abenteuer zu erleben!
The weirdest thing that happened
to us while living in Auckland is Hannah losing all her socks and underwear in
our flat. At first we thought our Indian flat mates had stolen them, but after
she had sneaked in their room without being able to find anything she just had to
accept that they were gone. Since we were five people living in a very small
apartment we would lose stuff every day and no matter how hard we tried, our home
was never tidy. As much as that annoyed us sometimes, the boys playing shooting
games on full volume or cooking at midnight, we have grown rather fond of our
three flatmates. The Irish guy who's favorite hobby it is to get drunk and who would come home and drop all his stuff on our bed, but who is also a
genuine and good friend that took care of us as much as possible and always found
time to cheer us up. The Indian who is obsessed with his gym, healthy eating
and watching at least two films a day. The smell of his eggs in the morning
would wake us up and his cleaning mania could be quite tiring sometimes, but we
loved watching films and listening to music with him. And also his cousin that had only moved from India to Auckland three weeks ago. He was still adjusting and
always cooking proper Indian food (spilling his rice and onions everywhere included as well as making us cough with all his Indian spices) and
super sweet tea which he would kindly offer to us every day. We miss those guys;
they were a crazy first apartment crew.
Whereas it only took us a day to
find a place to stay, finding work was much harder. Hannah was lucky, she was
in the right place at the right time, where they desperately needed a waitress
and so she had a job after a day. Amuna found it much more difficult and even though
she had a job after five days she would not get enough hours and had to keep looking
for better options. When she had eventually found a lovely café with nice
co-workers, another opportunity came along and she had to quit. It might have only
been a few weeks, but leaving our jobs was quite hard as we really liked our
working places and co-workers and would happily have stayed there longer.
Inexperienced people have no
chances to find a job in a restaurant or café, because nobody in NZ wants to train as work and travelers are not going to stay here for long anyway. Furthermore, Kiwis are crazy
about their coffee! Even if Europeans are under the impression they had
decent coffee skills, they will soon learn that these are useless in New
Zealand where every single coffee is decorated with patterns and apparently
coffee beans change their taste according to the weather.
Tip for travelers: Don't call yourself a barista in your CV, they will know if you are not!
Our apartment was right in the city
of Auckland and we could therefore walk everywhere we needed to go to. Hannah’s
restaurant was right downtown near our favourite park called “Albert Park”
in which we would have picnics on sunny afternoons. Amuna’s café was only a fifteen
minute walk away on Ponsonby Road. Ponsonby is a posh area full of lovely
cafes, fancy restaurants and cool night clubs and always worth a stroll. There is
also a German bakery that sells pretzels which gave us even more reason to go there quite often. When we were not working we would have
dinner at the harbour, where people meet after work and parents let their
children play in the water while they are enjoying their late afternoon. It
only took us one day to find the best and cheapest sushi place and the supermarket
that always has smoothie specials, so we ended up having sushi and smoothie by the ocean about five times a week.
On our free days we would go to
the beaches nearby Auckland, like Mission Bay or Piha Beach. Once Amuna met a friend
from Germany and went to a basketball game, Perth vs. Auckland – the Auckland
Breakers won, of course. She and our Irish flat mate Donal even accidentally went
to a Hare Krishna ritual, because they thought it was a food festival. They
ended up in a room full of people dancing, singing occult chants
and listening to someone giving a speech about how the truth is hidden from us
and Krishna can show us how the world really is. Because apparently love is his specialty since he is a supreme person and the source of everything. You’ve got to experience it
all.
Every Wednesday there are
couchsurfing parties in a club near the harbour. In our first week we went there to meet
new people and became friends with Sam Lucas, a well-traveled Kiwi who has done a
world trip himself. He showed us around and we spent Christmas with him and his
Hungarian friend Andras who is currently visiting NZ for a month. We all got on
very well so they invited us along on their road trip around the South Island. Unfortunately that meant leaving Auckland after
only three weeks, but we feel like we have seen everything already. We will
definitely come back for our friends and flatmates, but for now we are off to new
shores and adventures.
K-Road
Queenstreet
Harbour
Albert Park
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