Nach unserer viel zu kurzen, jedoch sehr aufregenden Zeit in
Sydney kommen wir am 19.11.2014 am Flughafen in Auckland an und entscheiden
kurzerhand im Flughafen zu schlafen. Da es mitten in der Nacht ist ziehen wir es
vor lieber ungemütlich und frierend herumzuliegen als uns noch eine
Busverbindung und, noch schlimmer, ein Hostel zu suchen. So verbringen wir ein
paar zugegebenermaßen absolut unerholsame Stunden, bevor wir uns am nächsten
Morgen in die Innenstadt aufmachen. Nichts wollen wir lieber als ein Bett indem
wir mindestens bis zum nächsten Mittag durchschlafen können –
unglücklicherweise gibt es das zur Zeit nicht. Es ist Donnerstag und am
folgenden Wochenende wird in Auckland ein Musikfestival stattfinden, weswegen
alle Hostels für die nächsten Tage ausgebucht sind. Soviel zum spontanen
Reisen, manchmal lohnt es sich eben doch sich ein bisschen zu informieren und
vorzuplanen.
Erfreulicherweise hat uns vor ein paar Wochen ein Couchsurfer
angeschrieben und eingeladen ihn auf der Insel „Waiheke Island“ zu besuchen.
Mit der Fähre von Auckland dauert es dorthin 35 Minuten und da wir keine
anderen Pläne haben entscheiden wir uns kurzerhand sein Angebot anzunehmen und
für ein paar Tage dort zu bleiben. Als wir ankommen sind wir schon von Weitem sprachlos.
Mittlerweile sind wir schon weitgereist und haben in den letzten Monaten viel
gesehen, jedoch nichts annähernd so schönes wie Waiheke. An unserem ersten Tag
nimmt sich einer der Inselbewohner die Zeit uns mit dem Auto um die ganze Insel
zu fahren, uns die schönsten Ecken und Ausblicke zu zeigen und ein bisschen in
neuseeländischer Geschichte zu bilden
Die kleinen Häuser sind so angelegt, dass man fast überall
einen Blick auf das Meer und die vielen kleinen Buchten und Strände hat. Die
9000 Inselewohner wohnen in kleinen Dörfern mit Maorinamen, viele sind nur über
die Sommerzeit hier. Wir verbringen Stunden und Tage damit in den Straßen
spazieren zu gehen, versteckte Strände zu entdecken und die kleinen Läden im
Hauptdorf Oneroa zu durchsuchen. Zwischen den Hauptwegen gibt es Abkürzungen
durch den Wald, die uns das Gefühl geben wir wären wandern im Dschungel und uns
in kürzester Zeit an den verschiedensten Enden der Insel wieder ausspucken.
Abends suchen wir nach Orten an denen wir die
Sonnenuntergänge am besten sehen können oder gehen in das Inselkino, das
geschmackvoll mit großen, bequemen Sofas eingerichtet ist und eine weite
Auswahl an verführerischem Eis anbietet. Wir schauen uns eine Aufführungen der
Oper „Die Hochzeit des Figaro“ von Mozart an, die in an der New Yorker Met
mitgefilmt worden ist, und den neuen Hunger Games film Mockingjay 1. Beides
unglaublich, vor allem mit dem richtigen Eis.
Des Weiteren entdecken wir das Trampen für uns, probieren es
einmal aus und nutzen es aufgrund hundertprozentiger Erfolgsquote fortan als
einziges Verkehrsmittel. Es dauert nie länger als ein paar Minuten und schon
hält jemand für uns an, sei es ein junger Mann, eine alte Oma oder eine Mutter
mit Kind. Sie alle sind gewillt uns mitzunehmen und meistens fahren sie uns
gleich direkt zu dem Ort an den wir möchten. So treffen wir Engländer,
Argentinier und natürlich Neuseeländer – einen davon, Zach, sehen wir eines Tages
am Strand wieder und weil er sich an uns erinnert lädt er uns zu sich nach
Hause ein und kocht uns unser erstes neuseeländisches Lamm. Wir haben einen
wunderschönen, interessanten Abend mit ihm und seinem Vater, essen Eis und
Schokolade, trinken neuseeländischen Wein, reden über Bücher, Musik und Reisen
und können nicht glauben, dass wir immer wieder das Glück haben solch nette
Menschen zu treffen.
Auf der ganzen Welt war man gut zu uns, doch in keinem
anderen Land waren die Leute je so freundlich wie in Neuseeland.
After having
had an awesome (yet definitely too short) time in Sydney we arrive in Auckland on
the 19th of November. Since it is the middle of the night and we do
not feel like getting on a bus and looking for a hostel, we decide to just stay
in the airport and end up having an awful time trying to sleep in a very cold
and uncomfortable sleeping room. Still, when we go in town the next morning –
ready to sleep until noon of the following day – we are not happy to find out
that all the hostels are full (but indeed very happy to know we made the right
choice staying in the airport without knowing it). It is Thursday and there is
going to be a music festival this weekend. Turns out that sometimes preparing
and planning is not overrated after all and booking a hostel in advance would
have been a good idea.
Fortunately
a few weeks ago a couchsurfer invited us to stay with him on an island called “Waiheke
Island” and because we do not have any other plans we spontaneously decide to
take the next ferry and visit him for a few days. Even before setting foot on
the island we love it already as it is the most breath taking place we have
seen so far. The small houses are built in places that allow nearly everyone to
overlook the beautiful bays and beaches. We spend hours and days walking from
one village to another (they all have maori names), exploring the woods,
finding hidden beaches and searching through the little shops in the main
village Oneroa. The streets are connected with small paths that make us feel
like we are on a jungle trek and lead us to many different corners of the island.
On our first day a guy called James even drives us all around the island for
hours, shows us the nicest views and teaches us a little bit in kiwi history.
In the
evenings we either look for the best places to watch the sunset or go to the
cinema, which is furnished with lots of big and comfortable couches and offers
a ridiculously tempting variety of ice cream. We watch a Met production of
Mozart’s opera “The marriage of Figaro” and the new Hunger Games film
Mockingjay 1, both of them are great! Especially with the right choice of ice
cream.
We also
discover a new hobby: hitchhiking. After successfully trying it for the first
time it sort of becomes our public transport and whenever we want to go
somewhere it does usually not take long to find somebody, whether it’d be a
young man, an old grandma or a mother with her kids, that will pick us up. Most
of the time they even drive us to our destination without us asking them to do
that. One day we meet Zack, who gives us a lift to the post office, and when we
see him at the beach a few hours later he invites us over to his house and
cooks dinner for us. We spend a wonderful evening with him and his dad Michael,
eat ice cream and chocolate, try New Zealand wines and talk about music,
literature and travelling. We can still not believe how lucky we are to always
meet the nicest and most welcoming people in every place we go to.
And that is
true, people have been nice to us everywhere we have been so far – but never as
friendly as in New Zealand.