30 Jan 2015

THE COMMUNE

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„It is better to do nothing than to try to do something and do nothing” – Jacopo Insalaco

 
Diese und viele andere Weisheiten haben wir in den letzten zwei Wochen in unserer Kommune, wie wir sie liebevoll nennen, gelernt. Courteney Lomas, 19-jährige Reisende, Grafikdesignstudentin und leidenschaftliche Couchsurfinggastgeberin, hat in den vergangenen zwei Monaten 46 Couchsurfer aus aller Welt bei sich aufgenommen, in Wellington herumgeführt und mit ihrer kreativen, direkten und philosophischen Art bereichert. Darunter auch unseren Freund Max aus Deutschland, der uns freundlicherweise aushilft als wir nach unserem Roadtrip in Neuseelands Hauptstadt enden und uns mal wieder nicht um einen Schlafplatz gekümmert haben.
Das Haus ist unaufgeräumt und voller Leute, guter/schlechter Ideen und Freiheit. Wir lieben es ab der ersten Minute! In einer Tonne entzünden wir ein Feuer, das blau und grün flackert und genau die richtige Atmosphäre für all unsere Reisegeschichten schafft. Von Anfang an fühlen wir uns so wohl, dass Courteney uns anbietet bei ihr zu bleiben und so kündigen wir unser Hostel kurzerhand und ziehen in die 24a Wilson Street. Innerhalb der nächsten Tage kommen und gehen neue Freunde und so bleiben die Abende am Feuer, die mittlerweile schon eine Tradition geworden sind, einzigartig . Mittwochs warten wir bis es dunkel ist und schmuggeln klamm und heimlich all unsere Wein- und Bierflaschen in die Glaskörbe der Nachbarn – es ist nur einmal pro Woche Müllnacht und unsere Flaschenbox ist viel zu klein für unseren Verbrauch.
Das Haus befindet sich im Stadtteil Newtown, der überwiegend von Studenten und Immigranten bewohnt wird. Dementsprechend mangelt es weder an guten Restaurants und versteckten Cafés, noch an Parties. Wellington ist die „Hipsterstadt“ schlechthin und die Meisten von ihnen wohnen wohl in Newtown.
Jeden Morgen frühstücken wir die Aprikosen von unserem kleinen Baum im Garten, während nacheinander der Geruch von Zimthaferbrei, Rührei mit Baked Beans und French Toast durch den Flur wehen. Obwohl jeder behauptet immer abzuspülen gibt es trotzdem nie mehr als einen sauberen Teller. Gläser und Tassen muss man sich selbst zusammensuchen, meistens aus dem Garten. Dreimal die Woche kaufen wir riesige Packs an Klopapier, doch genauso wie Wasch- und Spülmittel hält dies nicht lange. In unserer Verzweiflung klauen wir uns heimlich eine Rolle und verstecken sie in unserem Zimmer.
Da man nie weiß wer alles über Nacht bleiben wird entbrennt kurz vor dem Schlafen gehen das Gefecht um die besten Decken und Schlafsäcke. Ganz nach dem Motto „Der Stärkste gewinnt“ wird immer wieder aufs Neue gekämpft und das Los ändert sich von Tag zu Tag – manchmal endet man in einem Bett mit Kissen und Decke, in anderen Nächten ist es eine löchrige Luftmatratze, ein kaputter Schlafsack und ein Pullover als Kopfkissen. Da es sehr regelmäßig wechselt ist es nicht weiter schlimm.
Unsere Tage bestehen daraus nach Jobs zu suchen, die Stadt zu erkunden und neue Freundschaften zu schließen. Courteney, die drei kleinen Franzosen und Max sind unsere ständigen Begleiter, gehen mit uns weg oder genießen die Nachmittage am Strand. Spätestens am Abend treffen wir uns, hören unbekannte, aber sehr gute Musik und lassen uns von all den Geschichten inspirieren, die am Feuer erzählt werden. Die Wanderlust wird jeden Tag stärker und wir schreiben uns Listen mit all den verrückten Dingen, die wir machen wollen sobald unsere Weltreise vorbei ist.
Bevor die Couchsurfer weiterreisen müssen sie sich von Courteney fotografieren lassen. In ihrem Facebookalbum befinden sich nun Gleichgesinnte aus aller Welt und für jeden einzelnen lässt sie sich einen Text einfallen, der die gemeinsame Zeit, lang oder kurz, zusammenfasst. Im Folgenden möchten wir ein paar der Leute vorstellen, sie hat uns freundlicherweise ihre Fotos zur Verfügung gestellt.
This sentence is one of the many wisdoms we learned while living in the commune, as we lovingly call it. Courteney Lomas, 19 year old traveller, graphic design student and passionate couchsurfing host has welcomed 46 couchsurfers in her home within the last two months. She takes them around Wellington and enhances them with her direct, creative and philosophical personality. Our German friend Max is one of them and when we arrived in New Zealand’s capital without having any plans or a place to stay (like always) he kindly asks her if she would take us in.
Her house is untidy, full of people, good/bad ideas and freedom. We fall in love with it instantly! In the evening we have a blue and green flamed bonfire that creates the perfect atmosphere to share our travel stories. We feel so much at home that Courteney offers us to stay with her. Consequently, we cancel our hostel and move in with her in at 24a Wilson Street. In the next days, new friends arrive and leave so that our evenings by the fire, that have become a tradition, always stay unique. Wednesdays are rubbish nights - after the sun has set we run around in the dark to sneak our empty wine and beer bottles into the neighbours bins, because our own one is far too small.
The house is located in Newtown which is mostly inhabited by students and immigrants. There is therefore no lack of cheap restaurants, lovely cafés and crazy parties. Wellington is the hipster town and most of them probably live in Newtown.
Every morning we have apricots that grow on the little tree in our garden while one after another the scents of cinnamon porridge, scrambled eggs with baked beans and French Toast are in the air. Even though everybody claims to always wash their dishes there is never more than one clean plate. Glasses or cups must always be searched for, they are usually to be found somewhere in the garden. We buy immense packs of toilet paper three times a week, but still we run out of it as well as detergent and washing powder all the time. After a few days we desperately start hiding rolls in our room.
Since we can never be sure about how many people will stay with us every night, we end up fighting about who gets the most comfortable mattresses and warmest blankets before going to bed. It is literally the strongest who gets to sleep in a nice bed with pillow and the weakest that ends up on a holey airbed having to deal with a broken sleeping bag and a jumper instead of a proper pillow. It is okay, because the cards change every night.
Our days consist of looking for jobs and dropping off CVs, exploring the city and making new friends. Courteney, the three little Frenchies and Max become our all time companions who we go out with or enjoy afternoons at the beach. At night we meet up and listen to unknown but good music. All the stories told by the fire day by day increase our wanderlust and inspire us to write lists full of plans for the time after the world trip.
Before leaving Wilson Street every couchsurfer has to have their photo taken by Courteney, who puts the pictures on a facebook album. They all get a comment summarizing their time with her, whether it was a week or only a night. In the following we would like to introduce some of the people we met. She kindly let us use her pictures.
   

Courtney Lomas (19), New Zealand
 

 
 
Joseph Butler (27), Australia
 
"Wenn ich eine andere Spache lernen würde, dann würde ich nur das Allerwichtigste können wollen, damit alle meinen Akzent und meine Grammatikfehler süß finden."
 
"If I learned a foreign language I would only learn the very basics so that everybody would find my accent adorable."
 
 
Jacopo Insalaco (22), Italy
 
Es gibt wohl keinen Musiker, keine Band und keine Oper die dieser Italiener nicht kennt und liebt. Zusätzlich ist er sehr weise.
 
There is no musician, band or opera this Itialian does not know and love. He is also very wise.
 

 Justin Ferrand - Louis (22) Nicolas Gendraud (20) Vincent Grandvillemin (20), France
 
"Can I av' a lytör?"
 
Franzosen, wie sie im Buche stehen - eigen wenn es um Essen geht, Napoleonkomplex, echte Männer mit echten Manieren, sehr/zu direkt.
 
The French stereotype - fussy about their food, Napoleon complex, real men with real manners, very/too direct.
 
 
Max Pluskwik (20), Germany
 
Er wird uns beibringen wie man chillt, wir werden ihm beibringen ehrgeizig zu sein.

 He is going to teach us real chilling and we will make him an ambitious person.
 

Tom Stoops (25), England, Tom Fleming (25), Australia, Mike Erwood (27), Canada
 
Drei Biker, die Neuseeland auf dem Fahrrad erkunden. Tom Stoops ist aus der Karibik hierhergesegelt, davor haben er und Mike eine Farradtour von Canada nach Mittelamerika gemacht. Die nächste Route führt sie von Indien durch China über die Mongolei nach Skandinavien - auf dem Motorrad, dem Fahrrad und Pferden, die sie sich unterwegs kaufen werden. Alle gebildet und studiert und trotzdem finanzieren sie sich ihre Reisen durch das Pflanzen von Bäumen in Kanada. Pure Inspiration.
 
Three friends who are exploring New Zealand on their bicycles. Tom Stoops sailed over from the Domenican Republic, where he got to biking down from Canada with Mike. Their next trip will be from Indian to China, Mongolia and up to Skandinavia, all by motor bike, bicycle and horse. They spend a few months a year planting trees in Canada to pay for their awesome travels. Pure Inspiration.

 
Sergio Argüelles, Mexico (30)
 
Sohn eines mexikanischen Botschafters und aufgewachsen in mehr Ländern als wir bisher in unserem Leben bereist haben. Unglaublich talentiert, intelligent und sportlich. Schriftsteller, Kunstgaleriebesitzer, Fahrradfahrer, begeisterter Wanderer und vor Allem großherzig.
 
Being the son of a Mexican governor he grew up in more countries than we have visited so far. Incredibly talented, intelligent and sporty. Novelist, art galerist, biker, hiker and very generous.
 
 
Hannah Wolny (19), Amuna Wagner (19), Germany



 

 
  

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