8 Oct 2014

CELEBRATING EID












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Die wichtigsten Feiertage im Islam nennt man „Eid". „Eid Elfetr“ feiert man nach dem Fastenmonat Ramadan und „Eid Eldhia“, das Opferfest, zwei Monate und zehn Tage später. Die Feierlichkeiten dauern jeweils drei Tage und bei Eid Eldhia ist es Tradition ein Schaf zu schlachten. Zufälligerweise sind wir genau zu der Zeit des Opferfestes im Sudan, weswegen wir uns drei Tage nach unserer Ankunft in Khartoum nach Portsudan aufmachen.

Portsudan ist eine Hafenstadt am Roten Meer und der Ort, an dem Amunas Vater aufgewachsen ist. Ihre Oma, Haboba Amuna, wohnt dort seit jeher und da sie das Familienoberhaupt ist kommen jedes Jahr zu Eid Familienmitglieder aus dem Sudan und auch oft dem Rest der Welt dorthin, um zu feiern und Zeit miteinander zu verbringen.

Die Reise ist sehr anstrenged, zwölf Stunden in einem sudanesischen Bus, zwölf Stunden ohne Toilette (außer man zählt die Löcher im Boden in der Wüste, an denen wir ab und an für diejenigen stoppen, die es wirklich nicht mehr aushalten können – nach einem verzweifelten Besuch kann Amuna sagen, dass sie so schlimm sind wie man es sich vorstellt). Obwohl wir – da wir uns deswegen nicht trauen zu trinken – vollkommen erschöpft in Portsudan ankommen hat sich die Fahrt gelohnt. Der Sudan ist so riesig, dass wir Dörfer, Wüsten, Berge, kleine Seen, Savannen und das Meer sehen. Dromedare, Esel und Gazellen, Schafe und kleine Kinder, die diese durch die Landschaft treiben. Nach ein paar Stunden gewöhnt man sich allmählich an die holprigen Straßen und den sudanesischen Fahrstil, der keinen Regeln folgt. Möchte man überholen, dann hupt man anstatt zu blinken und dementsprechend sin die Straßen sehr laut. Vor Allem da es an Eid Tradition ist, dass alle Fernbusse in einer langen Karawane fahren; das dauert länger, vermeidet jedoch Unfälle.

Endlich angekommen beginnt das Fest auch schon gleich am nächsten Morgen. Um sechs Uhr geht es für die Männer und Kinder zum gemeinsamen „Eid Gebet“ auf einen großen Platz in der Nähe. Anschließend wird sich gegenseitig gratuliert („Mabrook“) und direkt vor dem Haus das Schaf geschlachtet. Einer der jungen Männer schneidet ihm den Hals durch, dann helfen alle mit es aufzublasen, an den Baum zu hängen und komplett zu verwerten. Wir wissen zuerst nicht, ob wir zuschauen möchten, doch Amuna ist zu neugierig, während Hannah sich dagegen entscheidet. Der Anblick ist sehr ungewohnt und wird beim ersten Mal auch nicht besser, aber als am nächsten Morgen erneut ein Schaf geschlachtet wird ist sie schon ein bisschen routinierter und der Ekel nicht mehr ganz so groß.

Von vor der Haustür geht es direkt zu den Frauen, die sich darum kümmern all das Fleisch und die Innereien in Koch-und Mundgerechte Stücke zu schneiden. An Eid gibt es nur Fleisch, zu Frühstück, Mittag und Abend. Während Amuna mit den Männern beim Schlachten ist muss Hannah unerwartet beim Essen vorbereiten mithelfen und aus Höflichkeit den Schafmagen zerschneiden. Enttäuscht stellt sie später fest, dass er keinen besonderen Geschmack hat.

Zum Frühstück gibt es dann verschiedene Teile des Schafs – Leber, Herz, Magen und Niere, aber auch die Beine und den Rücken (an die wir uns eher halten). Manches Fleisch wird mit viel Öl in Soßen gekocht, aus manchem wird Suppenbrühe und ein anderer Teil brät zusammen mit Steinen auf einem Grill (unser Favorit). Zugegebenermaßen ist Schaf am Morgen nicht unbedingt unser Lieblingsfrühstück, trotzdem aber sehr lecker.

Den Rest des Tages werden Geschenke verteilt, Familienmitglieder angerufen und vor Allem getanzt, gesungen und gelacht. Wir sind sehr froh ein Teil davon gewesen zu sein.

The most important holidays of Islam are called “Eid”. There’s “Eid Elfetr” which is celebrated after Ramadan, the month of fasting, followed by “Eid Eldhia” eight weeks and ten days later. Muslims come together for three days and on Eid Eldhia it is an old ritual to slaughter a sheep.

As it happens we are in Sudan during Eid and after three days in Khartoum we travel to Portsudan. It is based in east by the Red Sea and also the place Amuna’s dad grew up in. As her grandma and head of the family, Haboba Amuna, still lives here, family members from Sudan and all over the world visit her once a year.

The journey however is extremely exhausting! We spend twelve hours on a Sudanese bus which is very uncomfortable and bumpy as Sudanese driving has nothing to do with the German driving we are used to. There are no rules on Sudanese streets which is why drivers use their horns whenever they are overtaking. Being very afraid of the toilets at our short stops Amuna does not dare to drink any water during the whole journey, even though it is burning hot. She can nonetheless not avoid them and is quite unhappy to report that they are as gross as one would expect. Usually a journey from Khartoum to Portsudan does not take that long, but as it is Eid all the busses have to drive together in one long caravan so that accidents can be avoided. Even though it is not exactly fun the journey allows us to see some of Sudan’s nature, small villages, deserts, tiny lakes, mountains, animals and children in traditional clothes taking them for a walk. And, of course, the sea.
 
Finally there, the Eid celebration starts the next morning. Men and children get up at six o’clock to gather in a big yard near their houses and do their “Eid’s pray”. After congratulating each other (“Mabrook”) it is time for the men to slaughter the sheep and for the women to start cooking. We are not sure whether we want to watch this or not and eventually Amuna decides to join the men while Hannah stays with the women – which does not turn out the way she wanted, because when they start preparing the meat she is asked to cut the stomach and is too polite to refuse. Naturally she tries it later on and disappointedly admits that it does not even have a special taste. Even though we find it all very disgusting the first time we understand that people get used to it when another sheep is slaughtered the next morning. Nonetheless, we would not want to do it too often.

As a result our breakfast is mainly meat consisting of legs, heart, liver, back and other body parts and organs. Some of the dishes are cooked with a lot of oil, others are just put on a little grill with hot stones (our favorite). Having sheep in the morning might not be our usual choice for breakfast, but it is still very delicious. Having it for lunch and dinner again is just too much for us, but part of the Eid celebration.

While the day proceeds people come and visit, bring presents, sing, dance and laugh a lot. We are happy that we could be a part of that.

2 comments:

  1. Toll was ihr erlebt, bin ganz neidisch... Tapfer weiter. Liebe Grüße von Richard!

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  2. Auch von mir, Bewunderung und ich freue mich immer über die tollen Bilder.
    Einmalige Begegnungen und Erfahrung, die euch keiner mehr nehmen kann!
    Bleibt gesund und habt noch viel Spaß!
    Petra

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