8 Nov 2014

THE KOH PHANGAN DESASTER

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Alles begann mit einem sintflutartigen Regen, der uns vor vier Tagen auf Koh Phangan begrüßte und uns sofort einen schlechten Eindruck von der Insel gab. Als der Bungalow, der uns als luxuriös versprochen worden war, schlichter und schlecht eingerichteter war als all die Zimmer, die wir davor in billigen Backpackerhostels gehabt hatten, vermissten wir schon nach kürzester Zeit Koh Tao, die Insel auf der wir zuvor gewesen waren. Aber sich in Thailand in einem Bungalow direkt am Strand unwohl zu fühlen ist jammern auf hohem Niveau, also versuchten wir das Beste draus zu machen. Koh Phangan war sicherlich wunderschön, wir mussten ihr nur eine Chance geben. Also belohnten wir uns mit einem sehr leckeren Essen, das unsere Stimmung etwas aufheiterte.


Am nächsten Morgen fanden wir nach ewiger Suche ein Restaurant mit gutem Frühstück und „gönnten uns“ gleich wieder. Da es sich nicht lohnte vor Full moon, der großen Party, für welche Koh Phangan in aller Welt berühmt ist, Scooter, ohne die man auf der Insel nirgendwo hinkommt, zu leihen, beschlossen wir einen Strandtag einzulegen. Das Wetter war um einiges besser als am Tag zuvor und so sahen wir unsere letzte Station schon wieder in einem besseren Licht.

Das jedoch nicht sehr lange. Am folgenden Morgen waren wir mittlerweile verzweifelt darauf erpicht eine gute Zeit zu haben und mal wieder was zu erleben. So erpicht, dass wir aus unerklärlichen Gründen schon um sechs Uhr begannen uns für die Full Moon Party fertig zu machen. Als wir danach zu einem Restaurant gingen, um uns eine gute Grundlage zu schaffen, setzten sich zwei junge Männer zu uns. Sie waren Fußballer, der eine aus Schottland, der andere aus Australien. Zur Zeit spielten sie beide für Sydney. Auf die Frage hin, warum ihre Akzente so ungewöhnlich für ihre Herkunft klangen (eher wie Engländer aus dem Norden Großbritanniens) erklärten sie uns, der Schotte habe vier Jahre in Florida gelebt, der Australier in England (anscheinend hatte das ihre Sprache sehr geprägt). Als sie uns erzählten sie würden in einem Sechzehn-Mann-Zimmer wohnen wurden wir erstmals stutzig – wie konnte man in Sydney leben, sich aber kein Zimmer in Thailand leisten können? Ihre Geschichten wurden immer wilder und spätestens als der eine am Morgen von einem Affen gebissen worden war und das Gespräch sich mittlerweile um ihre Klamotten und ihr Aussehen drehte, wussten wir, dass wir sie schnell wieder loswerden wollten. Besonders interessiert an uns schienen sie sowieso nicht und als sie mit dem Essen fertig waren sprangen sie unerwartet auf und verabschiedeten sich hastig. Auf Hannahs Frage, ob sie denn schon gezahlt hätten antwortete der „Schotte“: „I own this place (Mir gehört dieser Laden)!“ Doch nicht nur wir, sondern auch die Restaurantbesitzerin war stutzig geworden und hinderte die beiden am Gehen. Mit hochrotem Kopf zahlten sie und verließen das Restaurant. Peinlich berührt darüber, dass ihr Plan, uns für sie zahlen zu lassen, nicht aufgegangen war, luden sie uns im Gehen noch dreist dazu ein später mit ihnen etwas zu trinken.

Über diesen Vorfall gleichermaßen amüsiert und verärgert fiel uns auf halbem Weg zu einer Bar, in der wir mit befreundeten Holländern verabredet waren, auf, dass wir viel zu früh dran waren. Unschlüssig darüber, was wir nun tun sollten, gingen wir zurück in unser Resort und legten uns tatsächlich für eine Stunde hin, um zu schlafen. Was genau wir uns dabei dachten ist uns mittlerweile schleierhaft. Als wir gegen halb zehn müde und nicht mehr in Feierlaune vom Wecker geweckt wurden, mussten wir uns mehr oder weniger dazu zwingen uns zu den anderen Partygästen an den Pool zu gesellen. Wie es für Full Moon typisch ist malten wir uns mit Neonfarben an – das dauerte so lange, dass wir alle warm up parties verpassten. Letztendlich schafften wir es zwar doch noch in eine Bar, trafen dort aber den Schotten und selbsternannten Australier und verließen sie genervt wieder. Nach langem hin und her und einem netten Deutschen, der uns ein kostenloses Taxi stellte, kamen wir endlich an der Full Moon Party an und hatten glücklicherweise eine tolle Nacht mit Feuerlimbo, Wasserrutschen von Clubdächern, einem HipHopliebenden New Yorker und einem netten Londoner.

Wieder frühs um sechs im Resort endete Hannah voller Farbe und Sand in ihren Klamotten halb im Bett, halb im Raum, während Amuna sich duschte, zwei Stunden mit ihren Cousins in Canada skypte, und sich anschließend sogar noch abschminkte. Bis Nachmittags schliefen wir, als die laute und überaus schreckliche Poolmusik uns weckte und aus dem Bungalow vertrieb. Verschlafen und verkatert wollten wir uns gerade zu unserem Stammfrühstückslokal aufmachen, als Hannah überraschend und grundlos ihr iPhone auf den Boden fallen ließ (das war wohl der Restalkohol) und damit ihren kompletten Bildschirm zerstörte. Die Laune, die eh schon in Katerstimmung war, sank erheblich und konnte nur durch ein ausgiebiges Frühstück um sechzehn Uhr und einen wunderschönen Sonnenuntergang gebessert werden. Amuna nutzte diesen für einen Strandspaziergang und als sie nach einiger Zeit zurückkam, fand sie Hannah heulend auf dem Bett liegen. Sie hatte die 16 GB SD-Karte zerbrochen und alle Bilder aus dem Sudan und Thailand waren weg. Der Tag hätte nicht schlimmer werden können. Nicht einmal ein Trostkakao konnte jetzt noch unsere Stimmung bessern und so gingen wir bedrückt und unglücklich früh zu Bett. Wir schworen uns jedoch den nächsten Tag trotz dessen gut zu nutzen.

Dieser, heute, begann jedoch mit 100% Regenwarscheinlichkeit, die es uns nicht einmal erlaubte unser Frühstückslokal aufzusuchen. Die SD-Karte ließ sich erst einmal nicht retten, der GoPro-Speicher war auch voll und wir konnten weit und breit keinen neuen USB-Stick finden. Um nicht der Depression zu verfallen liehen wir uns Roller und nahmen uns vor die Insel zu erkunden. Dies hebte unsere Laune merklich, wir besichtigten einen wunderschönen Tempel und aßen in einem kleinen Familienrestaurant (wie man sieht, essen ist unser Weg unsere Laune zu heben) zu Mittag. Alles war wieder einigermaßen gut, die Stimmung – im Gegensatz zum Wetter – heiter. Bis Hannah einen Schuhladen sah und Amuna bedeutete stehen zu bleiben. Diese wollte gerade ihren Scooter parken, als sie zu spät merkte, dass sie ihn nicht ausgemacht hatte und versehentlich Gas gab. Er fuhr buchstäblich gegen die Wand, die Glaswand einer Bank. Kaputte Bremse, zertrümmertes Licht, zerkratze Spiegel und gebrochene Front. Wir waren an der Katastrophe unseres Koh Phangan Aufenthaltes angekommen. Es regenete immer noch.

Jetzt sitzen wir in unserem Resort und das Wetter hat zu einem Stromausfall geführt. Morgen muss Amuna die Reparatur ihres Scooters und Hannah die ihres iPhones bezahlen, Fotos haben wir zur Zeit keine und die neue Speicherkarte war extrem teuer. Neben uns sitzt ein stinkender Hund, der uns überall hin folgt, wann immer wir den Platz wechseln. Das Wetter für morgen ist schlecht angekündigt.

Das einzig Gute in den letzten drei Tagen war das thailändische Essen.

Solche Zeiten gibt es auch auf Weltreisen. Sobald wir aus unserem Tief emporkommen werden wir uns die größte Mühe geben, die schönen Seiten Thailands mit euch zu teilen. Habt Geduld und wünscht uns Glück.



It all started when we came to Koh Phangan four days ago and were greeted with the worst rain ever. The weather as well as the bungalow that we are staying in gave us a pretty bad first impression of the island. Since our resort on Koh Tao, where we had been before, had been a lot nicer, we were quite unhappy to be here now and wanted to go back. However, being upset about spending time on the beach in Thailand is complaining on a high level, so we decided to give the island a fair chance and treated ourselves with a delicious dinner that actually cheered us up a lot.

The next morning we found a nice restaurant and allowed ourselves to treat us once again for a long breakfast. Since it was the day before Full Moon, the famous party Koh Phangan is well known for, it did not make sense to rent scooters. Therefore, we could not really do anything as the island is quite big. So we decided to spend a relaxing day on the beach and because the weather had gotten much better we were quite happy with our lives.

Not for very long though. By the following morning we were desperate to experience something, anything, good. So desperate that we somehow started to get ready for the party at 6 pm already and went to have dinner shortly afterwards. At the restaurant, two guys came up to us and started a conversation whilst waiting for our meals. They were soccer players in Sydney, one of them was Scottish, the other one Australian. We noticed that their accents were quite different to what we knew to be a Scottish or Australian accent (both of them sounded more like British people from the north of the UK) they explained to us that the Scottish one had lived in Florida for four years, whereas the Sydneysider had spent some time in England (apparently that had strongly influenced their pronunciation). When they told us that they were staying in a room with sixteen other people we first started to wonder – how could they live in Sydney, but not be able to afford a simple room in Thailand? Their stories soon became even stranger and by the time they were talking about the monkey which had bitten one of them in the morning, their clothes and looks, we were extremely bored and anxious to get rid of them. They did not seem to be interested in us anyways and as soon as they had finished their meals they suddenly got up and hastily said goodbye. To Hannah’s question if they had paid already the Scott laddish answered: “I own this place!” Unfortunately for them the restaurant owner had become suspicious, too, and was hindering them from leaving. Very embarrassed about their situation and failed plan to make us pay for them, they left. Still they were cocky enough to invite us over for a drink.

Being rather amused and mad at the same time we had walked half way to a bar in which we were supposed to meet up with some dutch guys, when we noticed we were far too early. What should we do now? For some unexplainable und not understandable reason we decided to go back to our resort and have a “power nap”. Afterwards we were not only tired, but also not in the mood to party at all and we had to force ourselves to go to the pool party. Drawing shapes in neon colours on our bodies was actually so much fun that we took ages and missed all the warm up parties. It was only due to a nice German guy who gave us a lift that we eventually made it to a bar – when we saw the Scottish and Australian guy though, we got cross and left it. Fortunately we finally made it to the Full Moon Party and are happy to say that we had a great night doing fire limbo, sliding off roofs and dancing with a Hip Hop lover from New York and a nice Londoner.

The next morning at 6 am Hannah ended up being completely coloured and sandy half in the bed and half in the room, whereas Amuna had a refreshing shower and skyped with her cousins from Canada for two hours. We then slept until the afternoon, when the loud and horrible music from the pool woke us and made us leave the bungalow. Being tired and hung over we were about to go to our favourite restaurant when Hannah dropped her iPhone for no reason (guess that was caused by the alcohol leftovers from the night before) and completely destroyed its screen. Our mood, that had not been good in the first place, sank even lower and could only be saved by a long breakfast at 4 pm and a beautiful sunset in the evening. Amuna went for a walk on the beach and when she came back she found Hannah lying on the bed crying. She had broken our 16 GB SD-card and had lost all our pictures which had been taken in Sudan and Thailand. The day could not become any worse, even a hot chocolate was not able to cheer us up anymore, so all we did was unhappily go to bed early. We swore us not to waste the upcoming day and to make the best of it nonetheless.

The upcoming day, which is today, consisted of a 100% chance of rain and would not even allow us to go to our favourite restaurant. There was no way to save our SD-card and no disk space on our GoPro either. Still we wanted to explore the island instead of being miserable all day, so we rented two scooters. Without having a plan we just drove around, visited an impressive temple and had lunch at a lovely small restaurant. By midday we were quite content and cheerful, unlike the weather. Until Hannah spotted a shoe shop and told Amuna to stop. Only when she was trying to park her scooter, she noticed that she had forgotten to switch it off and before she could help it it literally drove into a wall. The glass doors of a bank, to be specific. As a result the break was gone, the light was broken, there were lots of scratches and a broken front. This was the catastrophe of our stay on Koh Phangan. On top of it all, it was still raining.

At the moment we are sitting in the dark at our resort, because the weather caused an electricity cut. Tomorrow Amuna will have to pay for the scooter and Hannah will pay for her iPhone to be repaired. We do currently not have any pictures and the new SD-card we had to buy was incredibly expensive. A very stinky dog is sleeping next to us and whenever we try to leave him, he just comes after us. The weather forecast predicts rain for tomorrow.

Thai food was literally the only good thing we had in three days.

A world trip is not always fun, but as soon as we will restore our energy we will try our best to show you the nice things we have experienced in Thailand so far. Just be patient and keep your fingers crossed.

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