1 Jun 2015

TANNA - ISLAND OF FIRE

  















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Zischen und Knallen, beißender Schwefelgeruch und karge Kraterlandschaft, umringt von wildem Dschungel und türkisem pazifischen Ozean. Wir stehen am Rande des Vulkankraters von Mount Yazur, dem best zugänglichen aktiven Vulkan der Welt. Dieser befindet sich auf der Insel Tanna, etwa eine Stunde entfernt von Efate, wo wir unseren Urlaub verbringen.
Wie wir dorthin gekommen sind? In einem kleinen, gelben Sechs-Mann "Air Taxi", indem wir unseren verrückten Vulkantrip starten, ohne zu wissen was uns erwarten wird. Bevor wir in den Flieger steigen werden wir gewogen und mit Ohrstöpseln ausgestattet - vor lauter Aufregung vergisst Amuna diese, was wir zutiefst bereuen sobald das Flugzeug dröhnend und wackelnd abhebt. Auf geht es in Richtung Vulkan! Es ist ein unglaubliches Gefühl so tief über den Paradiesinseln und dem Ozean zu fliegen und durch Wolken zu tauchen, jedoch fühlt sich Amuna besonders bei der turbulenten Landung sehr mulmig. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Pilot unerwartet direkt über dem Vulkan den Flieger dreht, sodass wir schief in den Krater hineinfliegen und buchstäblich direkt hineinschauen können.
 
Als wir auf Tanna ankommen sind wir voller Adrenalin und Aufregung, dabei steht uns noch eine dreistündige Fahrt bevor. Auf dieser wird unsere Stimmung für kurze Zeit getrübt, als wir sehen was der Zyklon hier angerichtet hat. Die Insel ist mit Abstand am Schlimmsten getroffen, die meisten Menschen sind hier gestorben und von den Dörfern ist so gut wie nichts mehr übrig. Im Kontrast dazu scheinen die Ni-Vanuatu hier noch höflicher, offener und gutgelaunter zu sein als auf Efate. Sie winken uns nicht nur, sie machen uns auch auf sie aufmerksam, rennen neben unserem Jeep her und rufen uns "I love you" zu.
 
Die Aufregung wächst als wir hinten auf dem Deck des Jeeps durch dichten Dschungel in Richtung Vulkan brausen, immer weiter von der Zivilisation entfernt. Die Landschaft verändert sich auf einen Schlag, der Wald endet in einer geraden Linie und weicht einer weiten Fläche schwarzen Sandes. Vulkangestein. Der sich vor uns auftürmende Berg und die fremde Umgebung geben uns das Gefühl auf einem anderen Planeten gelandet zu sein. Ein paar Inselbewohner kommen uns von den Feldern am Rande Mount Yazurs entgegen, sie laufen barfuß durch den warmen Sand. Die Sonne geht bereits unter als wir das letzte Stück fahren, die Straße steigt steiler an bis wir schließlich das Auto abstellen und unseren Weg zu Fuß fortsetzten. Am Fuße einer langen Treppe befindet sich eine Postbox, falls Besucher zufällig einen Brief oder eine Postkarte abschicken möchten. Wir rennen die letzten Stufen und stehen endlich am Krater, riechen den Geruch der Lava und hören das unaufhörliche Knallen und Atmen des Berges.
 
Staunend stehen wir da, erschrecken jedes Mal wenn das heiße Gestein explodiert und aufsteigt und trauen unseren Augen nicht. Sind wir gerade wirklich hier? In der Ferne lassen die letzten Sonnenstrahlen den Pazifik glitzern. Gedankenverloren gehen wir einzeln spazieren, als der Vulkan auf einmal an einer unerwarteten Stelle ausbricht. Der Himmel wird dunkel und die Funken und Lavastücke fliegen immer höher. Was, wenn sie zu weit fliegen? Je länger wir hier oben stehen, desto mehr Respekt bekommen wir. Wir sehen und fühlen, dass die Erde lebt; dass sie stark ist, wunderschön, unberechenbar und so viel mächtiger als wir.
 
Die Fahrt zurück zum Resort kommt uns vor wir eine Ewigkeit und sobald wir ankommen fallen wir völlig erschöpft in unsere Betten. Unsere Reise hat uns an unzählige Orte geführt, die Wüste, den Dschungel, in Großstädte und auf kleine, unbekannte Inseln - einen aktiven Vulkan zu besteigen ist jedoch mit Abstand das Aufregendste und Atemberaubendste, das wir je erleben durften.
 
 
Sizzling and cracking, sulphurous odor and sparse, cratered landscape surrounded by wild jungle and turquoise coloured ocean. We are standing on the edge of the volcanic crater of Mount Yazur, the most accessible volcano in the world. It is located on a small island called Tanna, about one flight hour from Efate.
How we got here? In a miniature six people “airplane taxi” that we start our crazy trip in, not knowing what to expect. Before getting on the plane we are being weighed and given ear plugs – Amuna is so excited that she forgets to take them with us. When the plane takes off roaring and wobbling she is full of regret. Well, at least we are on our way to the volcano! Flying so close to the ocean and diving through clouds is amazing yet frightening at the same time, especially touching down after the pilot spontaneously decides to take a turbulent trip right into the volcano’s crater. Scared or not, we get to literally look right into it.
 
Arriving on Tanna fills us with anticipation and adrenalin, even though we still have to drive for three hours. In the meantime our mood gets a bit saddened when we see how hard the island was hit by the cyclone. Most of the deaths happened here and those who survived lost their houses and belongings. Not a single village was spared. In contrast to that, people seem even more friendly, open and happy. Not only are they waving at us, but running after our car and calling out “I love you” whenever we are driving past.
 
The further away we drive from civilisation the more excited we get. Then, from one moment to another, the landscape changes completely and dense jungle becomes a wide field of black crater sand. Looking at the mountain towering above us and the strange surroundings we feel like we have landed on a far-off planet. A few Ni-Vanuatu are crossing our way, walking barefoot in the warm sand. They work on the fields right beneath Mount Yazur where the grounds are extremely fertile.
 
While we are making our way up to the crater the sun starts to set, slowly disappearing behind the jungle and volcano. At the bottom of the stairs that we take to climb the last bit is a small post box, in case one urgently needs to send a letter. Then finally we make it up to the crater, breath the acrid air and hear the constant noise of lava hissing and moving.Wide-eyed and amazed are we staring into the flames which are growing bigger and brighter as it gets dark. Are we really experiencing this? Absentmindedly everyone is having a stroll around the crater when the volcano suddenly bursts out much stronger than before, causing lava rocks to fall down only a few metres from us. We can see the world breathing, see that it is alive and beautiful and so much more powerful than us. The longer we are staying the more respectful we get.
 
Driving back to the resort seems to take ages and as soon as we arrive we literally fall in our beds. Our travels have taken us to countless crazy places like the desert, the jungle, capital cities and little, unknown islands – however, mounting an active volcano has been the most exciting and breath taking adventure we were allowed to experience.

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