8 May 2015

VANUATU






















Dieser Stand erregt im Vorbeilaufen unsere Aufmerksamkeit. Welches Essen wird hier verkauft? Zwar versucht die Dame es uns zu erklären, doch als wir es nach einigen Minuten immer noch nicht verstanden haben entscheiden wir uns es einfach zu probieren...

This stall draws our attention as we walk by and wonder which food is being sold here. After having tried to understand the lady's explanation for a few minutes we still have no clue and decide to just give it a go....

 
... und bereuen es nach ein paar Bissen. Das Essen besteht aus einer geleeartigen Masse, die sehr fettig und kokoshaltig schmeckt.. Dazu bekommen wir einen Hühnchenschenkel und ein bisschen Fetakäse, können jedoch nicht viel davon essen, da uns schlecht wird.
 
... which we regret after a few bites. The meal is of a jelly like texture that tastes like coconut and fat. It comes with a bit of feta cheese and a chicken wing. We stop after we have had a few bites, it is too rich and makes us feel sick.

















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Als Amuna zwölf Jahre alt war, las sie in einer Zeitschrift einen Artikel über die angeblich glücklichsten Menschen der Welt. Demnach sollten sie auf Vanuatu, auch als die „Neuen Hebriden“ bekannt, leben, einer Inselgruppe im Südpazifik westlich der Fijiinseln. Es sei zwar ein sehr armes, vom Rest der Welt abgeschnittenes Land, trotzdem aber so wunderschön und fruchtbar und seine Mentalität so offen und herzlich, dass seine Bewohner trotzdem glücklicher schienen als meist anderes Volk. Seit jeher wollte Amuna deswegen dorthin fliegen und herausfinden, ob es so etwas wie „die glücklichsten Menschen“ überhaupt gibt und wenn ja, was sie dazu macht. Also sparten wir in Wellington und kauften uns von dem zurückgelegten Geld einen Flug nach Port Vila, Vanuatus Hauptstadt auf der Insel „Efate“.
Obwohl der Südpazifik vor ein paar Wochen von Pam, einem der stärksten Zyklonen aller Zeiten, durchgeschüttelt worden ist die Schönheit Efates immer noch überwältigend. Entgegen all unserer Erwartungen treffen wir auf ausnahmslos gut gelaunte, lächelnde Menschen. Unser Taxifahrer erklärt uns, dass die Inselbewohner seit jeher ein positives Lebensgefühl haben, unbeeinträchtigt der Zyklone, die das Land jeden Sommer heimsuchen. Es ist hier Sitte jeder Person zu winken, die man auf der Straße trifft.
Die Ni-Vanuatu, wie sich die Einwohner selbst nennen, haben sehr dunkle Haut, jedoch oft blonde Haare. Ihre Körper sind athletisch, allerdings sind sie weder besonders groß, noch so breit gebaut wie andere pazifische Völker. Sie sind melanesischer Abstammung und vor geschätzten 3000 Jahren von Papua-Neuguinea nach Vanuatu, die Solomoninseln und Neukaledonien ausgewandert. Jede Insel hat ihre eigene Kultur und Rituale, sogar jedes einzelne Dorf spricht seine eigene Sprache. Als sie im 17. und 18. Jahrhundert in Folge der Kolonialisierung von den Spaniern, Engländern und Franzosen entdeckt wurden entstand daraus „Bislama“, die heutige Landessprache. Sie ist eine Mischung aus gebrochenem Englisch, ein bisschen Französisch und einigen selbsterfundenen Worten. Der durchschnittliche Erwachsene spricht demnach vier Sprachen – Bislama, seine Dorfsprache, Englisch und Französisch. Alle von ihnen fließend. Zusammen mit ihren Sprachen haben die Europäer auch das Christentum nach Vanuatu gebracht, die Menschen missioniert und unzählige Kirchen errichtet. Gebetet wird vor dem Essen, in der Schule und wann immer sich die Möglichkeit ergibt (zum Beispiel während des Autofahrens mit christlicher Musik).
Eine der größten Attraktionen ist die Insel „Pentecoast“, die man als spirituellen Geburtstort des Bungejumpings bezeichnen kann. Zwischen April und Juni unterziehen sich die Männer und Jungen der Insel einer Mutprobe, dem „Naghol“. Auf einem 20 bis 30 Meter hohen selbsterbauten Turm binden sie sich eine Liana an den Fuß und stellen ihre Männlichkeit unter Beweis, indem sie kopfüber herunterspringen und leicht auf dem Boden aufschlagen. Der Zeitpunkt ist bewusst gewählt, weil zu dieser Jahreszeit die Lianen am Stabilsten sind und dadurch die Todesrate – denn es sterben durchaus immer wieder Menschen – verringert werden kann.
Auf anderen Inseln leben die Ni-Vanuatu am Rande aktiver Vulkane, zusammen mit Manati, Schildkröten und Delfinen. Gefährliche Tiere gibt es trotz tropischen Dschungels nicht, dafür aber bezaubernde Korallenriffe und Lagunen. Fred, ein Einheimischer, nimmt sich einen Tag lang Zeit um uns Efate zu zeigen, fährt mit uns in mehrere Dörfer und zeigt uns die schönsten Strände. Es ist das erste Mal, dass er nach dem Zyklon um die Insel fährt und der Schock weicht nicht von seinem Gesicht, als wir an Ruinen und entwurzelten Bäumen vorüberfahren. Nachmittags stoppen wir bei einer Kavabar – Kava ist eine pazifische Wurzel, die auf Vanuatu und Fiji in heißem Wasser gekocht wird und dadurch zur Droge wird. Die Inselbewohner trinken den Kavatee und werden davon betrunken, high und entspannt. Wir probieren ihn auch, spüren jedoch bis auf eine taube Zunge und extreme Müdigkeit nicht besonders viel. Ni-Vanuatu schwören jedoch darauf und trinken teilweise fünf Tassen am Tag. Vielleicht sind sie deswegen das glücklichste Volk der Welt.
 
When Amuna was twelve years old she read an article in a magazine stating that the world’s happiest population lived on Vanuatu, a third-world-country in the south pacific also known as “New Hebrides”. Due to their beautiful and fertile environment and their gentle and kind mentality they were supposed to be happier than any other people on earth. Ever since then Amuna had wanted to fly there and see for herself whether humans could be labelled as “happiest people on earth” and if so, why. So we saved up some money while we were working in Wellington and spontaneously booked a flight to Port Vila, Vanuatu’s capital which is situated on the island “Efate”.
Even though the pacific was hit by the cyclone “Pam” a few weeks ago, Efate still looks like paradise to us. Against all our expectation we only meet happy and smiling people that wave at each other in the streets. Their way of living has always been like that, explains our taxi driver, regardless of all the cyclones that damage their home every summer.
The islanders call themselves Ni-Vanuatu. Their skin is dark, but some of them have amazing blonde hair. Since they are Melanesian they are not big compared to other pacific islanders, yet very athletic. 3000 years ago they came over from Papua-Neuguinea and settled on the Solomons, New Caledonia and Vanuatu. Every single island has their own culture and rituals and even every single village speaks its own language. When the Spanish, British and French discovered the islands trying to find colonies in the 17th and 18th century a new language called “Bislama” evolved and became the first main language. It is basically a mixture of broken English, broken French and made up words. Along with that Vanuatu was missioned and is now a strictly Christian country that has a number of churches in every village. It is custom to pray on every possible occasion, whether it’d be at school or before dinner or while listening to religious music in the car.
One of the biggest attractions is the “Naghol”. It is a ritual which is performed on an island called “Pentecoast”, the spiritual birthplace of Bungeejumping. Every year in between April and June, men and boys climb up a 20 to 30 metre high tower that they have built with wood sticks, adjust a liana vine on their ankle and jump off. That way they prove their manhood, especially when they actually touch the ground with their head. The ritual is performed at a certain time of the year when the vines are most stable.
Ni-Vanuatu on other islands live at the foot of active volcanoes. Beautiful coral reefs and lagoons are the homes of dolphins, manatee and turtles. Fred, a native, takes us around Efate for a day and shows us several villages and beaches. It is his first time driving around the island after it was hit by cyclone Pam and the horror does not leave his face as we drive past uprooted trees and destroyed houses. In the afternoon we stop by a kava bar to drink kava tea, Fiji’s and Vanuatu’s national drink. It is made of a pacific root which is boilt in hot water. When people finish work they have a few cups of kava to relax, get high and drunk at the same time. Of course we give it a try, but we are disappointed to say that we do not feel anything but a numb tongue and the urge to sleep. Still, Ni-Vanuatu love it and are convinced of its powers. Maybe that is the reason they are the happiest people alive.

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